Nutzertäuschung bei United Internet (GMX/Web.de)

Wie man in kürzester Zeit jeden Rest von Reputation vernichten kann, demonstriert zur Zeit United Internet am Beispiel vom GMX und Web.de. Auf beiden Seiten wird die Imitation eines Warnbalken angezeigt, der dem Besucher der Seite über ein angebliches Sicherheitsproblem informiert:

Imitation einer Browserwarnung durch United-Internet
Die Sicherheit ihres Rechners wird durch ein Firefox Add-on eingeschränkt.

Was man bei United Internet unter einem “Sicherheitsrisiko” versteht, wird dann auf browsersicherheit.info erklärt:

Bestimmte Erweiterungen und Add-ons können in Ihrem Browser eine Web-Seite nachträglich verändern. Diese seitenmanipulierenden Add-ons stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Sie dar!
[..]
Sie sollten daher zu Ihrer eigenen Sicherheit alle seitenmanipulierenden Erweiterungen deinstallieren.

Die Liste von angeblich gefährlichen Erweiterungen besteht fast zur Hälfte aus weit verbreiteten und unbedenklichen Werbeblockern (AdBlock Edge/Plus/Premium/Pro und Adguard). Die angesprochene Eigenschaft “Filtert Seiteninhalte” ist aus Nutzersicht absolut gewollt. GMX/Web.de warnen hier von keinem Sicherheitsrisiko für den Rechner oder die besuchte Webseite, sie täuschen ihre Nutzer/Kunden um Werbeflächen vermarkten zu können. Gefährdet sind durch diese Werbeblocker einzig und alleine die Werbeeinnahmen von United Internet.

Wenn man bei United Internet die Deinstallation von Werbeblockern (die tatsächlich eher eine positive Auswirkung auf die Browser-Sicherheit haben dürften) als Sicherheitsmaßnahme betrachtet, zeugt das von einem sonderbaren Sicherheitsverständnis. Was das über “E-Mail made in Germany” und das De-Mail-Angebot des Unternehmens aussagt kann sich jeder selbst ausmalen …

Anmerkung: Die übrigen Add-ons sind möglicherweise durchaus zweifelhaft – Ein schwacher Versuch einer Legitimation.

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